Mit meiner Harley Davidson in Schottland



Unsere erste Schottlandreise mit den Harley-Bikes 2016


 1. Tag: Samstag, 11.06.2016

Endlich ist es soweit. Es ist 08.30 Uhr und wir, die Möchtegern Scott's, treffen uns beim Flughafen Basel-Mulhouse. Alle sind pünktlich da, alle sind aufgeregt und alle sind voller Vorfreude. Lange haben wir auf diesen Moment gewartet. Alles ist organisiert und vorbereitet, wir hoffen nur, dass alles klappen wird. Wir begrüssen uns und von nun an gibt es kein Zurück mehr. Unsere gemeinsame Reise hat begonnen. Das Einchecken verläuft problemlos und bald darauf sitzen wir im Flugzeug auf unseren zugewiesenen Plätzen. 

Um 10.26 Uhr fliegen wir mit dem Flug KLM E190-Flug Nr. KL1986 mit sechs Minuten Verspätung ab. Der Flug verlief ruhig und ohne Zwischenfälle.  Gelandet bzw. aufgesetzt sind wir in Amsterdam (Airport Schiphol) um 11.41 Uhr. Gemütlich, aber ein bisschen angespannt verlassen wir das Flugzeug. Wir haben die nächste Hürde zu bewältigen. Wir möchten baldmöglichst unsere Bikes in Empfang nehmen. Ob wohl alles geklappt hat? Vor dem Flughafen nehmen wir zwei Taxis und fahren zum Standort der Bikes. Gegen 12.30 Uhr konnten wir in Schipol Rjik, Folkestineweg 65, bei der Fa. SKS unsere Motorräder in Empfang nehmen. Alles scheint in bester Ordnung zu sein und die hartnäckigen Diskussionen, welche Karo mit den Verantwortlichen der Fa. SKS führen musste, haben gefruchtet.  Die Motorräder haben den Transport heil überstanden und auch alles Gepäck ist vorhanden. Bis jetzt klappt es wie am Schnürchen und unsere Hausaufgaben haben wir offensichtlich richtig gemacht.  


Wir checken unsere Bikes und das Gepäck und kurz darauf starten wir unsere Motoren. Die Fahrt führt uns via Autobahn von Amsterdam nach Rotterdam. Das Mittagessen haben wir in einem etwas schäbigen Burger King eingenommen. Um 16.00 Uhr treffen wir bei der Anlegestelle der P&O Fähren ein. Wir sind fast zwei Stunden zu früh bei der Fähre. Dies macht aber nichts. Wir vertreiben uns die Zeit mit Gesprächen, fotografieren, "sünnelen", Musik hören usw. Die Wartebuchten füllen sich schliesslich mit allen möglichen Fahrzeugen. Alle wollen nach Hull!!

Auch das Einchecken auf der Fähre verläuft problemlos. Wir haben die  Boarding Karte und die  Kabinen Keys in Empfang genommen und schon bald unsere Kajüten bezogen. In diesen ist es zwar ziemlich eng (für vier Personen) aber eine Nacht lässt sich hier schon verbringen. Kurz darauf trafen wir uns für einen ersten Drink im schiffseigenen Irish Pub. Wir sind auf der Fähre und harren der Dinge die da kommen werden. Zufrieden, dass bisher alles geklappt hat gehen wir bald schlafen und freuen uns auf unsere gemeinsame Reise. 

 

...tschüss Festland....wir sind endlich auf hoher See:-)) und  Schottland wir kommen.

 

Mit dem Bike haben wir heute ca. 80 km zurück gelegt


 2. Tag: Sonntag, 12.06.2016

Um 06.00 Uhr, wurden wir mittels einer zärtlichen Männerstimme via Lautsprecherdurchsage geweckt. Den ersehnten Kaffee bekamen wir im Starbucks und es gab eine Kleinigkeit zu essen. Der Schlaf war mehr oder weniger ok. 

Pünktlich um 08.00 Uhr haben wir die Fähre verlassen. Nachdem wir ab der Fähre gefahren sind, trafen wir uns auf einem nahe gelegenen Parkplatz, sammelten uns und hielten ein kurzes Briefing ab. Da in England Linksverkehr herrscht und ich schon zweimal Fahrzeuge im Linksverkehr gelenkt hatte bekam ich die Ehre unsere Gruppe zu unserem ersten Tagesziel York zu führen. Da es auf dem Schiff nur ein spärliches Frühstück gab, war unser Ziel irgendwo auf der Fahrt in ein Restaurant oder in einen Pub zu gehen. Die Suche nach einem Breakfast gestaltete sich schwieriger als gedacht. Da Sonntag war, war alles zu! Die Fahrt auf der Suche nach einer Möglichkeit zu Frühstücken führte uns in einen Country Park. Die Humber Bridge zeigte sich majestätisch jedoch geheimnisvoll im Nebel versteckt. Doch, es gab hier kein Frühstück!! Mit hungrigen Mägen fuhren wir weiter und kamen bald auf eine Autostrasse. Kurz darauf kehrten wir in einer Raststätte ein. Frisch gestärkt führte uns eine regenfreie Weiterfahrt nach York. Um ca. 11.30 h kamen wir alle heil im Novotel an. Wir waren viel zu früh dort und uns wurde mitgeteilt, dass der Zimmerbezug erst um 14.00 Uhr möglich sei.

Da wir alle Durst hatten schlenderten wir in Richtung Städtli. Im Pub Red Lion blieben wir hängen - länger als geplant, weil es sehr, sehr, aber wirklich sehr lange dauerte bis endlich das Essen kam. Anschl. erfolgte das Einchecken, duschen usw. gegen 16.00 Uhr trafen wir uns alle bereits wieder in der Hotellobby. Als wir alle komplett waren, gingen wir in die Stadt und besichtigten York. Wir fotografierten und flanierten gemütlich durch die Stadt, als es plötzlich anfing zu regnen....mal mehr mal weniger! Schleunigst suchten wir nach einem trockenen Unterschlupf und schon wieder landeten wir in einem Pub. Da es mittlerweilen Zeit war um das Abendessen einzunehmen und wir alle schon wieder Hunger hatten, verpflegten wir uns nochmals. Diesmal ging der Service schneller👍...zurück im Hotel verweilten wir noch eine Weile in der Lobby und schauten Fussball oder parlierten miteinander. So langsam kommt Ferienstimmung auf:-))

Die mit der Harley zurückgelegte Strecke betrug ca. 65 km


 3. Tag: Montag, 13.06.2016

09.00 Uhr morgens trafen wir uns zum Frühstück. Es war sehr reichhaltig und es hatte von allem genug. Wie präsentierte sich das Wetter am heutigen morgen? Typisch English! Grau und düster, jedoch trocken. Nachdem wir die Sättel unserer Bikes von restlichem, nächtlichem Regenwasser getrocknet hatten und unser Reisegepäck auf den Motorrädern festgezurrt hatten, starteten wir um 11.00 Uhr die Motoren. Heute warteten auf uns ca. 80 Kilometer bis zum Reiseziel Whitby. Kaum losgefahren standen wir schon im englischen Verkehr, im beginnenden Mittagsstau. Zum Glück dauerte dieser nicht all zulange und wir konnten ziemlich flüssig Fahrt aufnehmen. Nach ca. halber Wegstrecke war der Plan, eine kleine Rauch-, Kaffee- und Pinkelpause einzulegen. Wir bogen ab in Richtung Flamingo Land. Wir dachten wir würden hier Flamingos sehen. Doch wir trafen auf einen Vergnügungspark. Nach einer kurzen Zigarettenpause fuhren wir aber weiter bis wir schliesslich doch noch einen schönen Platz zum Einkehren fanden. Im Pub The Fox and the Rabbit konnten wir uns aufwärmen und den Durst löschen. Kurz darauf ging die Fahrt wieder weiter. Es war immer noch trocken und blieb es auch fast. Wir fuhren durch vermutlich wunderschöne Landschaft-leider sahen wir von dieser nicht so viel, da der Nebel immer wie dichter, der Nieselregen immer stärker und die Sicht immer schlechter wurde. Es herrschte eine mystische Aura. Doch mit dem uns vertrauten und wohltuenden Harleysound meisterten wir diese Herauforderung und unser Konvoi erreichte unfallfrei, jedoch vom konzentrieren fahren sehr müde das Tagesziel im The Petty Hedge Hotel. Es folgte das Einchecken und nach bereits 20 Minuten sassen wir wieder alle zusammen, um den weiteren Verlauf des Tages in Angriff zu nehmen. Marco führte uns kompetent durch die geschichtsträchtige Hafenstadt Whitby. Der Heimat von Captain Cook und Dracula. Vielen Dank Marco für die tolle Führung. Zum Nachtessen teilte sich die Gruppe. Die Fischesser (Doris, Daniela, Fränzi, Chris und Richi) separierten sich. So soll jeder aufseine Kosten kommen und es soll niemand an Nichts mangeln. Wie ich hörte hat allen alles geschmeckt und wir sind alle wieder sehr zufrieden. Es herrscht eine super gemütliche Stimmung. Zurück im Hotel gab es noch einen Schlummertrunk. 

Wir freuen uns auf einen weiteren Tag in Whitby. Es gibt noch viel zu entdecken.

Gefahrene Tageskilometer; ca. 80 km


 4. Tag: Dienstag, 14.06.2016

Frühstück gab es heute um 08.00 Uhr. Um Punkt 10.00 Uhr trafen wir uns bei unseren Moped's. Die Wetterlage präsentierte sich für englische Verhältnisse prächtig. Blauer Himmel, Sonnenschein mit lediglich ein paar Wölklein.....aber frisch war es trotzdem. Motoren starten und los geht es. Unser heutiges erstes Ziel war die Robin Hood' Bay in Whitby. Dieser malerische Küstenort liegt lediglich 7 km von unserem Hotel entfernt. Wir schlenderten durch das malerische Dorf und landetet schliesslich sogar am Meeresstrand. Einige konnten der leckeren Versuchung nicht wieder stehen sich ein Eis zu genehmigen. Am Strand stand doch tatsächlich ein Eiswagen. Anschliessend schlenderten wir weiter durch den urchigen Ort und blieben schliesslich in einem idyllischen Café hängen. Die Zeit verging bei geselligem Zusammensein und angeregten Gesprächen wie im Fluge.

Es wurde Zeit wieder aufzubrechen und wir begaben uns in Richtung unseren Harley`s. Unser zweites Tagesziel war der Besuch der Ruine Whitby Abbey. Die Fahrt dorthin dauerte nur kurz, war aber dennoch wunderschön. Schon von weitem präsentierte sich die Ruine der Abbey majestätisch am Horizont. Mit unseren Bikes donnern wir direkt der vergangenen Zeit des Mittelalters entgegen.

Unsere wilden Stahlrösser stellten wir auf dem Parkplatz ab und wir entledigten uns der schweren Motorradrüstung, so dass dem Besuch der Ruine nichts mehr im Wege stand - oder doch? Als wir uns dem Eingang näherten verlangte ein freundlicher Herr ein gütiges Zollgeld für den Eintritt. Im Kollektiv wurde entschieden, dass wir es vorziehen entlang der Befestigungsmauer die prächtige Anlage zu besichtigen. Auch so war es sehr eindrücklich und Marco führte uns auch hier kompetent durch das Anwesen. Fotos wurden geknipst und wir verbrachten wiederum eine gemütliche und spannende Zeit. 

Das letzte Tagesziel war das Betanken der Moped's. Dies konnten wir in der Nähe unseres Hotels erledigen, denn am Mittwoch geht es ab in Richtung Schottland. Es wird die erste längere Etappe sein. Zurück im Hotel verblieb ein bisschen Zeit um sich auszuruhen oder zu erfrischen. Wir blieben im Hotel und freuten uns auf das Nachtessen sowie auf einen gemütlichen Abend.  Leider mussten wir diesen ohne unseren Wolfi verbringen, da er wegen einer Grippe im Bett lag. Wir hoffen und wünschen uns, dass er für die morgige Tour wieder fit sein wird. Gute Besserung Wolfi. Richy und ich planten noch die Tour für die morgige Fahrt.

Tageskilometer von heute: ca. 20 km


 5. Tag: Mittwoch, 15.06.2016

Wolfi hat sich, nach einer längeren Ruhezeit offensichtlich gut erholt und die Gesundheit macht wieder mit. Wir sind alle froh, dass es ihm wieder besser geht und dass er am Frühstückstisch sitzt. Unser heutiges Tagesziel ist die Ortschaft Eddleston, welche ca. 40 km vor Edinburgh liegt. Es ist der Tag, an dem wir von England nach Schottland fahren werden. Wir freuen uns auf die Reise. Es heisst aber auch, dass vor allem Thommy und Richi, welche voraus fahren, gefordert sein werden. Erstmals bewegen wir uns über 200 km auf Englands- und Schottlands Strassen und sind als Gruppe ein langer Wurm im Strassenverkehr unterwegs. Die Navis sind programmiert, alles ist bereit und los geht es.  

Nach zwei Tagen verlassen wir um 09.25 Uhr das schöne Küstenstädtchen Whitby.  Was uns heute wohl alles begegnen wird? 

Wir fädeln uns in den Verkehr ein und verlassen Whitby. Wir sind gut unterwegs und alles scheint reibungslos zu laufen-scheint?  Alles geht gut bis zu den ersten grossen, wirklich grossen Kreisverkehrsplätzen auf der Höhe von Middlesborough. Die Navis von Richi und mir scheinen sich nicht mehr einig zu sein und tanzen aus der Rolle. Unser wohlgeordnetes System gerät aus den Fugen und wir verfahren uns prompt das erste Mal so richtig. Die Verkehrsregeln scheinen plötzlich zweitrangig und wir versuchen verzweifelt zusammen zu bleiben und wieder Fahrt aufzunehmen. Unser Fahrmanöver zettelt uns auseinander, was schliesslich zu einem kurzfristigen gefährlichen Halt auf der Autobahn führt. Dies darf nicht mehr vorkommen und wir haben hoffentlich daraus gelernt. Dennoch, wir sind wieder zusammen und auf Kurs und wir beginnen wieder langsam die Fahrt zu geniessen. Wettermässig ist es dunkelgrau mit Nieselregen. Kurzzeitig fängt es sogar an zu regnen. Trotzdem, den Regenschutz zieht noch niemand von uns an und es hört auch bald wieder auf zu regnen.  Ca. Bei Meile 83, nach Fahrtbeginn, fahren wir wieder auf einen dieser zahlreichen, vermaledeiten Kreisel zu. Ich fahre los und folge dem Wegweiser nach Jetburgh, welcher mich zur Kreiselausfahrt führt. Ja, ihr liest richtig. Nur mich, denn hinter mir folgt mir plötzlich niemand mehr aus unserer Gruppe. Was ist passiert? Hoffentlich nichts Schlimmes! Ich eile zu Fuss zurück in Richtung Kreiselausfahrt und ich sehe erleichtert, wie mir Thommy entgegenfährt. Dennoch, erkenne ich sofort dass Etwas nicht stimmt. Es hat eine kleinere Kollision gegeben (Heckauffahrt) welche dazu führte, dass der linke Seitenkoffer an Thommy`s Street Glide weggerissen wurde. Zum Glück gab es keinen Personenschaden, ausser dem blutenden rechten Daumen von Thommy. Materialschaden; kann passieren und kann man reparieren.  Ein weiterer halt in einem Pub wird nötig, um diesen Schock zu verdauen, uns aufzuwärmen!! Während dem Halt stellte Richi fest, dass sein Navi ausgestiegen ist. Das heisst es kann am Strom nicht mehr geladen werden, da im Gerät der Stecker abgebrochen ist. Das auch noch, es reicht nun langsam mit den Zwischenfällen. Wolfi hat das gleiche Navi wie Richi und er übergibt mir dieses kommentarlos, damit Richi weiter navigieren kann mit Thommy. 

Wir fahren kurz darauf wieder los. Mit neuem Mut und guter Zuversicht. Wir fahren durch wunderschöne Landschaft immer weiter von England weg zum Grenzstein, welcher nach Schottland führt. Endlich haben wir's geschafft. Wir parkieren und erfreuen uns an diesem wunderschönen Augenblick und an dieser wunderschönen und gewaltigen Landschaft. Einfach eindrücklich und nicht zu beschreiben, wie schön und emotional wir das erleben.  Ein Schotte begrüsst uns in Schottischer Tracht, mit Kilt und allem Drum und Dran (inkl. Dudelsack). Wir machen Fotos und der Schotte spielt direkt neben dem Grenzstein mit seinem Dudelsack. Unbeschreiblich schön war dieser Moment. Aber wir müssen weiter! Das Benzin wird in einigen Maschinen langsam knapp und wir reisen weiter nach Jetburgh, wo wir tanken. Alles gut bis auf einen kleinen Zwischenfall bei Silvan!! Er steigt auf seinen Töff und die Warnanlage beginnt zu pfeifen und zu blinken. Wo ist denn nur der Töff Schlüssel hingekommen. So fangen wir an nach dem Schlüssel zu suchen, bis wir diesen schliesslich im Helm von Silvan wiederfinden. Einmal mehr haben wir heute Glück und wir mussten darüber lachen. Vollgetankt ging es wieder los. Was nun folgte kann ich fast kaum beschreiben. Wir fuhren durch eine malerische Landschaft welche idyllischer nicht sein kann. Fast kein Verkehr, ruhig, verträumt einfach der Hammer wie sie sich uns Schottland präsentierte. Nach scheinbar endloser Fahrt kamen wir schliesslich in Eddleston an. Das Mercure Peebles Barony Castle Hotel fanden wir auf Anhieb. Müde und hungrig stiegen wir um 17.50 Uhr aus den Sätteln, checkten ein und trafen uns um 19.00 Uhr zum gemütlichen Nachtessen.  Da der Hunger bei allen sehr gross war kam eine Menge Essen auf den grossen Tisch im Pub. Es blieb fast nichts mehr übrig. Ratzeputz wurde alles verspeist. 

Den strengen, erlebnisreichen (leider für einmal nicht nur positiven) Tag beendeten wir um ca. 22.00 Uhr um schlafen zu gehen. Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe muss ich einfach sagen, dass ich heil froh bin, dass heute alle gesund das Ziel erreicht haben. Auf den Zwischenfall, welcher zum Materialschaden führte, hätten wir verzichten können, aber diesen kann man ja zum Glück wieder reparieren!!!  Nun, ich bin mega stolz auf die Möchtegern Scott's und bin nun tatsächlich so müde, dass ich jetzt einfach nur gute Nacht sage.  

....und dies nach gefahrenen 282 Kilometern.


 6. Tag: Donnerstag, 16.06.2015

 Heute fange ich den Tagesbericht mit dem Wetter an. Grau, dunkel und Nieselregen-Punkt!!  Nach einem ausgiebigen und kräftigen Frühstück verlassen wir unser Castel-Hotel und bepacken routiniert unsere Motorräder. Erstmals gibt es einige unter uns, die den Regenschutz anziehen. Heute fahren wir nicht so lange-ca. 35 Kilometer. 

Unser erstes Ziel ist der Harley Davidson Store in Edinburgh. Wir fahren bei 9 Grad und leichtem Nieselregen los. Die Fahrt geht zügig voran. Harley Davidson Edinburgh finden wir auf Anhieb. Heute geht es darum abzuklären ob es eine Lösung für die Behebung des Schadens am linken Seitenkoffer von Thommy`s Street Glide gibt. Leider ist der Schaden am Koffer nicht zu beheben, da er im Bereich der Befestigungshalterung zu stark eingerissen ist. Ein Ersatzkoffer ist nicht aufzutreiben. Ich entscheide mich den Koffer an Ort und Stelle zu entsorgen. Die wichtigsten noch brauchbaren Teile werden mir  ausgehändigt und dieser tolle Service wurde gratis erledig, einfacht typisch schottisch. Anschliessend nutzen wir die Gelegenheit und "schoppen" was das Zeug hält. Leider unverrichteter Dinge, was die Behebung des Schadens anbelangt, verlassen wir den Laden und machen uns auf, das Hotel Holliday Inn Palace zu finden. Auch dieses finden wir auf Anhieb. Wir können die Motorräder in einem geschützten Hinterhof parkieren, checken ein und treffen uns um 14.30 Uhr bei der Rezeption wieder. 

Erfrischt machen wir uns auf um die City von Edinburgh zu erkunden. Unser erstes Ziel ist der Apple Shop in der Princess Street. Wolfi's Natel hat seit mehreren Tagen den Geist aufgegeben. Resultat des Besuches; Wolfi erhält ein neues Iphone, es funktioniert und er präsentiert uns dieses stolz und mit einem breiten und gelösten Lächeln im Gesicht eine saubere Sache. Nun ist auch er wieder online. Jetzt kommt die letzte Pflichtübung des heutigen Tages da unser  Super Richi vergessen hat normale Schuhe einzupacken, müssen jetzt endlich neue Sohlen an die Füsse. In der Princess Street erwirbt er ein paar piekfei Sketchers und seit dem Kauf läuft er wie auf Wolke 7!!Jetzt aber Schluss mit shoppen!! Wir alle verspüren ein leichtes Hüngerchen und Dürstchen . Thommy führt uns an einen guten Ort zum Essen und wir alle werden vorerst einmal satt. Nun sind wir bereit für ein paar geschichtliche und interessante Informationen, welche ich und  Karo während des Spazierens durch den Princesspark und durch die wunderschöne Altstadt von Edi liefern. Wir lernen sehr viel dabei und wissen, dass wir in Schottland in guten Händen sind. Wir können alle von den über 30 jährigen Schottlanderfahrung von Karo und Thommy profitieren. Die Zeit Vergeht wir im Fluge und wir bekommen ein zweites Mal  ein Hüngerchen. Thommy führt uns in den Pub "Au Bar" und wir genehmigen uns einen Apéro. Da es so gemütlich ist und es hier super Häggis (Schottisches Nationalgericht) zum Essen gibt, entscheiden wir uns hier zu bleiben. Das Mahlzeit  war wirklich vorzüglich. Nebenbei schauten wir das Länderspiel Deutschland - Polen, welches 0-0 ausging. Es war super gemütlich. Zurück im Hotel genehmigten wir uns noch einen Schlummertrunk und gingen anschliessend schlafen.  Morgen wird ein spezieller Tag. Chris feiert seinen 2x 25 Geburtstag. Wir sind ja mal gespannt. 

Gefahrene Tageskilometer heute: ca. 35 km



 7. Tag: Freitag, 17.06.2016

.....soll ich heute wieder mit dem Wetterbericht anfangen. Ja ich mache es, dann ist es nämlich vorbei. Heute regnete es den ganzen Tag. In Schweizerdeutsch "Vollschiff" genannt. Ja nun es ist halt wie es ist - es kann nur besser werden. 

Um 08.25 Uhr trafen wir (Karo, Doris, Yasemin, Fränzi, Thommy, Silvan, Felix, Marco, Wolfi und Richi) uns zum Frühstück. Daniela und Chris waren für 08.30 Uhr bestellt. Dies hatte seinen Grund, denn Chris feierte heute seinen 50igsten Geburtstag. Wir, die etwas früher da waren, mussten natürlich noch ein paar Sachen vorbereiten. Z.B. Den Geburtstagskuchen präparieren usw...als Daniela und Chris kamen, stimmten wir sogleich und aus vollen Kehlen den Happy Birthday to you Song an. 

Heute machen wir einen Besuch im Whisky Museum,  nach einem Fussmarsch über die Northbridge Richtung Royal Mile erreichten wir in dieser Prachtstrasse kurz unter dem Castle einen weiteren Höhenpunkt von meiner  Stadtführung: das Whisky Museum. Dort durften wir in einem Fasswägeli durch die Entstehung des Schottischen Nationalgetränks fahren. Auf Deutsch: Wir wurden unterrichtet wie der Whisky (Lebenswasser) hergestellt und auch wie er verkostet und getrunken wird. Die Schotten sind das einzige Volk, die mehr Whisky wie Cola trinken! Das ist auch National Stolz! Als Abschluss degoutierten wir je nach Vorliebe ein schottisches Lebenswasser in einem Raum, wo 3400 verschiedene Whiskys ausgestellt sind. Slainte Mhath! Für Souvenirs shoppen liefen wir jetzt die Royal Mile runter, auf der Suche nach einem schönen Patch oder Pin, es gab sogar welche, die einen Schirm brauchten! Ja der Regen wird nicht weniger, aber das macht uns ja nichts, zu Hause ist das Wetter noch schlimmer. In einem gemütlichen Café fanden wir für einen Moment Unterschlupf vor dem heftigen Regen und konnten uns auch ein bisschen aufwärmen. Nach dem Halt teilten wir uns für einmal in zwei Gruppen auf. Fränzi, Richi und ich waren ein kleines Grüppchen und den Rest übernahm Karo. Wir vereinbarten, dass wir uns um 18.00 Uhr im Hotel wieder treffen. Es war alles in allem ein gemütlicher Nachmittag. Wir freuen uns schon auf den Abend. 

 Für das Abendessen und die Geburtstagsfeier von Chris haben wir für ca. 19.00 Uhr im The McKirdy Steak House (ehemalige Metzgerei) einen Tisch reserviert. Dieses Restaurant erhielt 2015 einen Preis für das beste Fleisch in Edinburgh. Nach einem, etwas längerem Fussmarsch dorthin, trafen wir pünktlich im Steakhouse ein. "D' Föss" spürten wir also schon ein wenig....! Wir bestellten das Essen und diejenigen, welche Fleisch assen, waren  höchst zufrieden. Speziell zu erwähnen ist natürlich der Haggis Tower.  Es war vorzüglich. Während  unserer Anwesenheit überreichten wir unserem Geburtstagskind Chris, nach dem obligaten Birthday Song, das Hauptgeschenk. Es ist eine Kopie des Originalbildes wo Chris, als Karikatur, auf seinem  Harley Moped abgebildet ist. Er freute sich sehr über das tolle Bild. Im Restaurant verbrachten wir eine gemütliche und gesellige Zeit. Als wir so nach Hause schlenderten gab es zwischendurch eine kleine Showeinlage vom Highlander mit seinem mittlerweile legendären Honolulu Baby Song und dem dazugehörigen Hüftschwung. Wir amüsierten uns auch auf dem Heimweg köstlich. Zurück im Hotel gab es noch einen kleinen Schlummertrunk und anschliessend folgte die wohlverdiente Nachtruhe. 


 8. Tag: Samstag, 18.06.2016

Wetterbericht: TROCKEN, aber grau und kalt. 

Nach dem Frühstück stand heute als erster Programmpunkt die Stadtrundfahrt auf dem Programm. Wir begaben uns gegen 1030 Uhr zur Bushaltestelle, lösten die Bustickets und stiegen in einen der roten offenen Busse ein. Die Rundfahrt dauerte rund eine Stunde, war wunderschön und sehr interessant. Es war aber bitterkalt. Nach dieser Stunde mussten wir uns unbedingt mit einem warmen Getränk aufwärmen.  Am Nachmittag begaben wir uns dann zum Edinburgh Castle. Wir hatten die Tickets bereits am  Vormittag gelöst und wollten dieses besichtigen. Für die meisten war es der erste Besuch des Castles  und daher auch sehr spannend und interessant. Es gab viel zu sehen und zu bestaunen und man fühlte sich sofort in die Zeit zurück versetzt, wo und wie die Menschen damals dort lebten. Es wurde ein sehr interessanter und lehrreicher Nachmittag, wir lachten und erfreuten uns am Honolulu Baby von Thommy und an den Witzen von Daniela und Silvan.  Viel Zeit verbrachten wir dann noch im Schlosspark, in jenem gemütlichen Café, wo wir bereits am Donnerstag sassen. Diesmal jedoch bei schönstem Sonnenschein und mit blauem Himmel. Es war angenehm warm. Wie herrlich. Es wurde Zeit uns auf den Weg zu machen, um das Abendessen einzunehmen. Wir hatten nämlich mittlerweile alle ziemlichen grossen Hunger. Wir begaben uns wieder in den Pub "Au Bar", wo wir bereits am Donnerstag dinierten. Wir hatten vor reserviert! Als wir das Restaurant betraten, hatte der "Walter" sichtlich Freude dass wir wieder gekommen sind. Er hatte die Tische reserviert und auf den Tafeln stand: Reserved for Harley Davidson Group! Wir waren also dort herzlich willkommen.  Das Essen in der Au Bart ist wirklich ausgezeichnet und wir können es  nur weiter empfehlen. Der Service, das Personal, die Küche. 1A Klasse . Der Höhepunkt des Abends war, dass Daniela nach Stunden (nach dem Witznachmittag) die Pointe eines Witzes wieder einfiel, welchen sie vor drei Stunden angefangen hatte zu erzählen. Dies war der Hammer und wir haben uns halb totgelacht ab dieser Pointe und der lustigen Situation. Daniela, dass hesch göt gmacht und jetz hesch e "Schnikers" verdient und ich hoffe, dass Du noch lange keine Salmonellen bekommst....!!

So ging auch dieser letzte wunderbare Abend im wunderschönen Edinburgh vorbei und wir freuen uns auf morgen. Es geht dann weiter nach Pitlochry. Mal wieder Harley fahren......



  9. Tag: Sonntag, 19.06.2016

Es ist einfach so, ich fange heute einmal wieder mit der Wetterprognose an. Wenn ich zum Fenster hinaus schaue, sehe ich graue Wolken aber kein Regen. Das heisst es ist noch trocken. Das sind ja schon einmal eine super gute Nachricht. 

Wir treffen uns heute um 09.00 Uhr zum Frühstück und  das zum letztmal in Edinburgh. Anschliessend packen wir einmal mehr unsere sieben Sachen, bezahlen noch die Parkplätze für die Motorräder, checken aus und verlassen das Hotel. Ein paar Möwen haben es doch tatsächlich geschafft einige Motorräder beim Vorbeiflug mit Ihrem Kot zu verunstalten. Dies ist schon ein bisschen ärgerlich und wir wissen, es kann jeden von uns treffen.  Nach der verschiessen Reinigung starten wir die Motoren und verlassen langsam aber sich unser schönes Edinburgh. Die Navis führen uns aus der Stadt und schon bald sind wir wieder wie gewohnt on the Road.  Das Ziel wäre es, dass wir bei der Überfahrt  der King Roach Bridge irgendwo anhalten und ein paar Fotos von der neuen Brücke, welche sie linkerhand bauen oder von der Eisenbahnbrücke, welche sich rechter Hand befindet, zu machen. Wir erreichen die King Roach Bridge fahren auf die andere Seite und halten Ausschau nach einem Platz zum Fotografieren. Leider ist dies wegen Bauarbeiten nicht möglich und Thommy entscheidet sich weiter zu fahren. Wir bleiben auf Kurs und fahren in Richtung Perth. Mittlerweilen haben wir ca. die Hälfte der Fahrstrecke sicher zurückgelegt. Die Landschaft wechselt stetig und sobald wir weg von den Schnellstrassen sind, fahren wir durch eine wunderschöne Natur. Wir suchen einen Platz um Rauchpause zu machen, die Beine zu vertreten und evtl. ein paar Fotos. Wir sehen einen kleinen See mit Rastplatz, halten an und verweilen dort ein bisschen. Wir entscheiden, dass wir vor Perth, in oder nach Perth, nach Möglichkeit irgendwo halten um einen Kaffee zu trinken. Dies gestaltet sich aber schwieriger als gedacht, denn das Navi führt uns neben Perth vorbei, eine Raststätte oder ein Pub ist auch nirgends in Sicht. Wir fahren ein bisschen weiter und finden dann doch noch einen Platz, wo wir halten und uns Zwischenverpflegen können. 

Da wir zeitlich gut unterwegs sind und nur noch ca. 20 Meilen zu Fahren haben, überlegen wir, ob wir nicht noch eine Zusatzschlaufe machen könnten. Wir finden zwar auf der Karte eine interessante Strecke, wären aber ca. drei Stunden länger unterwegs. Wir programmieren die Navis bzw. wir Versuchens auf jeden Fall, aber irgendetwas scheint es nicht zu klappen. Dennoch fahren wir mal los und versuchen auf der neu geplanten Route unser Ziel Pitlochry anzusteuern. Aus welchem Grund auch immer, wir können mit dem Navi die neue Route nicht aufnehmen. Da immer mehr Zeit verstreicht, einige noch Tanken müssen und es immer dunkler wird, entscheiden wir uns mit der ursprünglich geplanten Route unser Ziel zu erreichen. Dies gelingt uns wieder einwandfrei und wir erreichen um ca. 16.15 Uhr das  "Fisher Hotel" in Pitlochry. Zum Glück, denn kaum sind wir in den Zimmern, fängt es heftig  zu regnen an. Nächster Treffpunkt ist um 17.00 Uhr. Fränzi hat gesehen, dass man im Ort irgendwo Lachstreppen besichtigen kann. Doch das Wetter führt uns ins Old Mill Inn, einem super schönen Pup, wo wir nach einem erfrischenden Apéro, wunderbar uns verpflegen. Frisch gestärkt zieht es einige ins Hotel zum Fussballmatch Schweiz : Frankreich und ein paar erkunden noch den kleinen Ort. Bei der Erkundungstour sehen wir, dass der Zugang auf der Lachstreppe und dem dortigen Besucherzentrum wegen Umbau geschlossen ist. Also auch morgen keine Lachse! Nach der Navi-Programmierung gehen wir alle so langsam zu Bett.

Gefahrene Kilometer heute: ca. 120 km


10. Tag: Montag, 20.06.2016

Na ja, ihr wisst schon! Grau und dunkel aber trocken.  

Routiniert fing auch heute unser Bikertag an. Frühstücken, packen, auschecken, Motorräder beladen abfahren und zwar in Richtung Ballater, unserem heutigen Tagesziel. Die Stecke führt uns heute ziemlich auf Nebenstrecken ans Ziel. Wir fahren ab, bei leichtem Nieselregen - einmal mehr!! Doch bald sind wir vorwiegend auf Nebenstrassen unterwegs und inmitten von schönster Natur. Herrlich wie diese an uns vorbei zieht und es ist ein super Gefühl dies mit unseren Harley's zu erleben. Heute ist es so, dass wir einmal anhalten mussten und ein paar von uns zogen bei diesem Stopp den Regenschutz an. Das Wetter hier ist wirklich unberechenbar. Zum Glück hörte es gleich wieder auf, bis es kurz darauf, ein paar Kilometer weiter wieder anfing fester zu regnen. So, dass wir gezwungen waren nochmals einen Stopp einzulegen. Diesmal gingen wir in einen Pub und genehmigten uns ein Kaffee und die dazugehörige Pinkelpause. 

Anschliessend ging es wieder weiter ohne Regen sogar die Sonne zeigte sich jetzt. Und wie!! Wir fuhren so langsam in die Highlands und das bei fast blauem Himmel und Sonnenschein. Rechtzeitig fuhren wir an einem Viewpoint vorbei und es blieb uns nichts Anderes übrig als hier anzuhalten. Wir mussten einfach ein paar Fotos machen. Wir packten sogar die Chapterfahne aus und schossen dazu das obligate Gruppenbild. Ich glaube es hat allen super gefallen.  Im gleichen Stil ging die Fahrt weiter und es gibt vom heutigen Tag nicht mehr viel zu berichten. Wir erreichten alle gesund das Tagesziel Balleter, tankten noch die Moped's auf und fuhren anschliessend zum Hotel. Nachdem wir uns versäubert haben, trafen wir uns für einen kleinen Apéro (Nüssli und Chips wurden von unseren Möchtegern Senioren offeriert:-)). Danach gingen wir alle gemeinsam in ein nahe gelegenes  Pub und genossen das wohlverdiente Nachtessen mit einigen Bierchen. Heute navigierten wir fast ohne Zwischenfälle und ich bin stolz, dass ich mit Thommy zusammen unsere Truppe als Road Captain durch diese wunderschöne Landschaft führen darf. Ihr seid einfach wunderbare Menschen. E süüberi Sach:-)) Nach dem Schlummertrunk geht's ab in die Nachtruhe, denn morgen wird ein strenger und langer Tag. Es geht nach Ullapool mit einem Zwischenstopp beim Loch Ness. Wir sind ja mal gespannt. 

Heute gefahrene Tageskilometer: ca. 160 km



11. Tag: Dienstag, 21.06.2016

Guten Morgen allerseits! Ja, ja, schon gut! Hauptsache trocken, den Rest kennen wir bereits. An der aktuellen Wetterlage hat sich nicht viel geändert. 

Gesättigt checken wir aus, fahren die Motorräder vor das Hotel und bepacken einmal mehr unsere Motorräder. Thommy lässt während dieser Zeit ein wenig Musik laufen. Wie immer! Aber diesmal geht es nicht lange und eine Mitarbeiterin des Hotels steht fluggs vor dem Hotel und reklamiert ab dem Lärm. Zu Befehl - und ruhig ist es. Die Einwohner von hier scheinen kein gutes Musikgehör zu haben - ausser für Dudelsack Klänge. Jänu. So ist es eben. Die Navis wurden mit Fixpunkten bestückt, welche uns eine tolle Reise nach Ullapool versprechen sollen. Wir hoffen, dass alles klappt. Zuversichtlich starten wir die Motoren und fahren ab. Bald liegt Ballater hinter uns und wir fahren bereits durch wunderschöne Landschaft. Alles läuft einwandfrei bis zum Punkt X. An dieser Verzweigung zeigt das Navi, dass wir nach links abbiegen sollen. Das geht aber nicht, weil die Strasse gesperrt ist. Das hat uns gerade noch gefehlt. Wir biegen in der Folge nach rechts ab, eine andere Möglichkeit haben wir nicht und fahren weiter. Das Navi rechnet und rechnet, findet aber keine Alternativroute. So halten wir an um uns kurz zu organisieren. Wir geben Alternativrouten ein, kommen aber immer zum gleichen Schluss. Die Stecke wird mit dem Umweg, welchen wir machen müssen, fast doppelt so lang. Scheisse! So fahren wir weiter und es folgt eine längere Irrfahrt. Zwar durch wunderschöne Landschaften aber nicht sehr zielorientiert. Wir machen einen Halt und entscheiden, dass wir direkt nach Inverness und von dort zum Loch Ness und Urquart Castle fahren. Dies klappt tipp top und wir sind nach zügiger Fahrt bald beim Loch Ness angekommen und können dort im Café vom Hotel Loch Ness etwas Essen und Trinken. 


The Caledonian Hotel in Ullapool. Harleys vom Baselchapter Switzerland vereinen sich mit Harleys vom Dunedin Chapter Edinburgh.

Nach diesem Halt fahren wir zum Tanken und von dort aus weiter zum Urquart Castle. Wir machen ein paar Fotos von der berühmten Ruine. Leider können wir aus zeitlichen Gründen hier nicht zu lange verweilen. Wir müssen weiter nach Ullapool. Es sind noch ca. 100 km zu fahren. Die Fahrt dorthin war einmal mehr wunderschön, jedoch etwas windig. Wir waren sehr zügig unterwegs und kamen gut voran. Um ca. 18.30 Uhr kamen wir in Ullapool an und fanden auf Anhieb unser Hotel  (gäll Karo:-))

Da wir alle Durst hatten, blieben wir grad im Pub und wen treffen wir da an. Bereits vor dem Hotel befanden sich viele Harleys. Die Fahrer und Fahrerinnen befanden sich genau in diesem Pub. Es waren Member vom Dunedin Chapter Edinburgh Scotland. Sie hatten sichtlich Freude uns zu sehen. Wir begrüssten uns und es wurden sogar Pins ausgetauscht. So ist nun Thommy stolzer Besitzer eines Pins vom Edinburgh Chapter. Es waren allesamt Fahrer älteren Kalibers und alle trugen ein "Honolulu Baby" Hemd. Wie amüsant. Wir hatten Hunger und gingen in Richtung Hafen. Fehlanzeige. Alle Restaurants waren besetzt und hatten keinen Platz für uns. Also landeten wir wieder im Caledonian Hotel. Im Pub nahmen wir schliesslich das Nachtessen ein. Es wurde einmal mehr ein gemütlicher Abend.  Heute ging es Daniela nicht so gut. Sie hat sich erkältet und ging deshalb früher ins Bett. Gute Besserung Daniela. Auch Marco hat nach einem Schmerzmittel gefragt. Der rechte Fuss hat sich, aufgrund eines Missgeschicks, entzündet. Er hinkt mittlerweilen ziemlich. Wir hoffen, dass es nicht schlimmer wird. Auch Dir Marco gute Besserung.  So nun höre ich für heuteauf. Nach ca. 350 gefahrenen Kilometern bin auch ich müde und gönnte mir jetzt eine Portion Schlaf.

See you.....and bye;-)


 12. Tag: Mittwoch, 22.06.2016

Meine Lieben. Heute waren die Mopeds ziemlich nass. D.h., dass es während der Nacht geregnet hat. Heute sieht man zwischen den grauen und dunklen Wolken auch mal ein bisschen blauen Himmel und es regnet nicht. Zudem scheint jetzt schon die Sonne. Perfektes Wetter zum Reisen. 

Ullapool und das Caledonian Hotel sind nach dem Frühstück schon bald wieder Geschichte. Um 10.20 Uhr starten wir unsere  Motoren und machen uns auf in Richtung Kyle of Lochalsh. Wir brettern anfangs des genau gleichen Weges zurück, wo wir hergekommen sind. Aber nach ein paar Meilen biegen wir dann ab in Richtung Tournaig Cairloch mit dem Endziel Erbusaig, in Kyle of Lochalsh.  Ich kann nicht beschreiben wie  schön und eindrucksvoll die Fahrt war. Wir fuhren auf trockenen Strassen, immer wieder mit Sonnenscheinbegleitung. Doch plötzlich wurde es immer wie dunkler und unser Kaffeedurst immer grösser. So fuhren wir in Cairloch ein, fanden ein Café. Während dem Töff parken, fing es heftigst an zu regnen. In der warmen Stube warteten wir auf den nächsten Sonnenschein. Glücklicherweise liess dieser nicht sehr lange auf sich warten und so konnten wir bei trockenem Wetter die Fahrt fortsetzen. Die wechselnden Farben und Landschaftsbilder kann man nicht beschreiben. Man muss dies wirklich selber live erlebt haben. Nach nur noch einer Pause erreichten wir um ca. 16.15 Uhr Kyle of Lochals. Das Hotel ist der absolute Hammer und man hat einen perfekten Blick auf Berge das Meer und die Insel Skye. 

Wir quartierten uns ein. Leider konnten wir nicht im Hotel das Nachtessen einnehmen, da der Betrieb seinen Ruhetag hatte. Der Gastgeber empfahl uns ein Restaurant im Hafen, beim alten Bahnhof. Wir reservierten für 18 00 Uhr und liessen uns mit Taxis dorthin chauffieren.  Vom alten Bahnhof aus sieht man direkt auf Isle of Skye. Skye werden wir morgen mit unseren Harley erkunden. Da wir Hunger hatten, begaben wir uns ins Restaurant. In diesem herrschte ein wunderbares Ambiente. Es gab frischen Fisch und andere Köstlichkeiten von der Insel. Es gab für jeden das Passende. Wir speisten vorzüglich mit allem Drum und Dran.  Mit den Taxis fuhren wir zurück zum Hotel und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang, mit einem Drink in den Händen und dies nach 22.00 Uhr. Überwältigt von dem, was wir heute alles zusammen erleben durften, liessen wir den Tag Revue passieren. Wir sind einfach alle nur glücklich und dankbar für diese wunderschöne Zeit, welche wir zusammen erleben dürfen. 

Ein zusätzliches Highlight darf ich hier noch niederschreiben und bekannt geben. Unser neuer Gruppen Name ist nun fix. Thommy hatte während der Fahrt durch die Highlands eine Erleuchtung. Bei der Kaffeepause sagte er zu mir: "Richi, ich habe jetzt einen Namen für unsere Gruppe. Was meinst Du zu Scottish Highland Riders Switzerland. Ich bin begeistert von diesem Namen, denn der passt 100 Prozentig  zu uns. Thommy fügt bei, dass er auch schon weiss, wie er den Badge gestalten wird. Hierzu verrate ich noch nicht zu viel. Wir sind gespannt. Kurz darauf wird der neue Gruppenname den Riders kommuniziert. Alle sind mit dem Gruppennamen einverstanden. Es macht "Schwups" und Karo hat den alten Namen im Wats App Chat von Möchtegern Scott's auf Scottish Highland Riders geändert. 

 

Nach ca. 200 km und einem super schönen Tag beenden wir um 23.00 Uhr den Tag und gehen schlafen. Wir freuen uns schon sehr auf den Trip von Morgen auf wunderschöne Isle of Skye.



 13. Tag: Donnerstag, 23.06.2016

Heute fange ich wieder einmal mit dem Wetterbericht an. Graublauer Himmel, windstill und relativ warm, für schottische Verhältnisse.  Unser Hotel ist der absolute Hammer. Schöne Zimmer und riesiges Frühstückbuffet. Alles passt, um den Tag in Angriff zu nehmen. 

Diesmal müssen wir mal keine Mopeds beladen. Einfach nur die Töff Klamotten  anziehen, aufsitzen und losfahren. Um 09.30 Uhr ist es soweit. Wir starten die Motoren und wollen heute die Isle of Skye erkunden. Zuerst fahren wir über die Skye Bridge mit dem Ziel eine Tankstelle aufzusuchen. Nach ein paar Kilometern finden wir auch schon eine. Alle Harleys sind nun für die lange Fahrt bereit. Wir alle nehmen uns vor heute besonders achtsam zu fahren. Der Taxichauffeur von gestern hat uns nämlich vor den schlechten Strassenzuständen gewarnt und berichtete, dass angeblich im letzten Jahr vier Deutsche Motorradfahrer auf der Insel tödlich verunglückt seien. Wir beherzigen diese Worte gerne und wollen seinem Ratschlag Folge leisten. 

 

Ein Tagesziel von heute wäre, im Städtchen Portree eine Kaffeepause zu machen. Bald kommen wir dorthin und suchen nach einem Parkplatz. Leider ist so viel los und es ist uns nicht möglich unsere Motorräder irgendwo abzustellen. Alles besetzt. So fahren wir weiter nach Staffin. Vielleicht gibt es ja dort eine Möglichkeit. Die Fahrt dorthin ist abermals traumhaft schön. Die Strassen sind teils ok und teils gibt es Streckenabschnitte da holpert und rumpelt es heftig unter unseren Rädern. Unterwegs nach Staffin kommen wir an zwei Sehenswürdigkeiten vorbei. Dem Old Man of Store und dem Kilt Rock. Wir machen jeweils einen Halt und füttern unsere Speicherkarten der Kameras mit schönen Motiven. Atemberaubend, wie sich z.B. der Kilt Rock präsentiert. Übrigens das Wetter stimmt auch. Es gibt sogar mittlerweile dauerhaften Sonnenschein. Nach Staffin kehren wir in einem Kaffee ein und stärken uns ein wenig. Da wir noch viele Kilometer vor uns haben machen wir uns bald wieder auf, um zur nächsten Sehenswürdigkeit zu fahren. Wir besuchen das Dunvegan Castle. Die Fahrt dorthin ist wie immer sehr eindrücklich. Ich fühle mich mittlerweile vollgesogen voll von grüner Farbe. Herrlich. Da Karo, Richi, Fränzi und ich das Castle schon kennen, gehen wir nicht mit den anderen mit. Wir bleiben beim Kaffee und nehmen uns vor die Wegpunkte für die Weiterfahrt in die Navis einzugeben. Wir treffen uns alle wieder beim Parkplatz um 15.30 Uhr. 


 Unser Ziel wäre es nach Colbost zu gelangen. Hier wäre, laut Felix, eine traditionellen Messerschmied zu besichtigen. Wir wollen dorthin, fahren los und dann geht etwas schief. Mein Navi, will nach rechts abbiegen, aber dort wo wir nach rechts ab biegen sollten sehen bzw. erkennen wir nicht direkt eine Strasse, welche für unsere Harleys zu befahren währe. Gleichzeitig wechselt mein Navi auf geradeaus fahren und das von Thommy ebenfalls. Was jedoch stutzig macht ist, dass wir ca. 30 Kilometer geradeausfahren sollen, bevor wir dann nach rechts abbiegen müssten. Das Navi wird wohl Recht haben und so brettern wir auf und davon. Nach ca. 21 Meilen merken wir, dass wir schon lange an unserem Ziel vorbei gerauscht sind. Ich ärgere mich ein bisschen, da ich sehr gerne diese Messerschmiede besichtigt hätte und Felix tat mir auch leid. Aber eben was solls. Wenn man ortsunkundig ist und die Technik halt auch nicht immer zuverlässig arbeitet, kann so etwas passieren. 

Wir nehmen das alles schliesslich mit Gelassenheit und schauen nach vorne. Wir merken, dass es auch schon zu spät ist, die Whisky Distillery Talisker, welche sich auf der Insel befindet, zu besuchen. So entscheiden wir uns zurück zum Hotel zu fahren, ein Aperitif zu nehmen und das Abendessen einzunehmen. Hungrig sind wir mittlerweilen alle. Kaum haben wir die Harleys parkiert, sitzt Doris auch schon auf einem Bänkli" und knappert an Chips. Felix springt ins Zimmer und holt Nüssli und Daniela hilft auch mit einem Sack Guiness Chips aus. Mit dem passenden Drink dazu stossen wir an und sind froh, dass wir alle gesund im Ziel angekommen sind. 

Das Abendessen war superlecker. Den Schlummertrunk nahmen wir heute etwas früher und gingen auch eher auf unsere Zimmer. 

Wir spürten die 240 gefahren Kilometer und sind dementsprechend müde. Morgen geht es auf nach Fort William, wo wir auch zwei Tage bleiben werden.


14. Tag: Freitag, 24.06.2016

Aufgewacht zum Fenster hinaus geschaut und das übliche Bild. Dunkel und grau. Beim zweiten Blick-oh Schreck, regnete es. Nichts desto trotz gehen wir zuerst einmal zum Frühstück. Heute musste der Gastgeber gleich viermal Boilet Eggs machen. Ich bekam mein Ei wieder in einem Panzer. Doris in einem Hündchen das schlief, Fränzi in einem Bär mit Zipfelmütze und unser Harley Bär erhielt sein Ei ebenfalls in einem Bär-wie witzig. Silvan erklärte dem Wirt, dass er den Bär dem Richtigen gegeben hat. 

Bei Sonnenschein und wolkigem Himmel verließen wir unsere super Unterkunft. Unser erstes Tagesziel ist das Eilean Donan (Highlander) Castle. Nach kurzer Fahrt tauchte majestätisch das Schloss vor uns auf. Ein herrlicher und unvergesslicher Anblick. Bis dorthin war es trocken. Kurtz bevor wir auf den Parkplatz einbogen, fing es an zu regnen. Der Besuch (Eintritt Pfund 6.--) war der Preis wert. Es ist ein super Schloss und es hatte natürlich viele Besucher. Nach der Besichtigung und ein paar Dutzend Fotos, erfrischten wir uns im Schloss Café. 

 

Wir fuhren weiter zum heutigen Tagesziel Fort William. Wir fuhren abermals durch eine herrliche und wunderschöne Landschaft geprägt von Wäldern und Seen. Die Fahrt verlief trocken jedoch auf meist nasser Fahrbahn. Kurz vor der Einfahrt nach Fort William fing es an zu regnen. Wir fuhren direkt zum The Clan MacDuff Hotel. Das Hotel liegt direkt am Wasser, auf der linken Strassenseite, etwas am Hang. Als wir zum Parkplatz fuhren und auf diesem steilen Stellplatz unsere Motorräder am Parkieren waren, passierte es. Fränzi hielt ihr Motorrad an, wollte abstehen und fand mit dem linken Fuss keinen Stand. Und Wumms, lag sie unter ihrer Sportster. Wir eilten alle zu Fränzi, um ihr zu helfen. Sie klagte über heftige Schmerzen im linken Fuss. Das Motorrad stellten wir auf und Fränzi lag kreideweiss und mit schmerzverzehrtem Gesicht auf dem Boden. Unverzüglich bestellte die Hotelangestellte die auch sofort herbei geeilt war eine Ambulanz, welche auch schon nach ein paar Minuten eintraf. Schwups-und schon waren Fränzi und ich in der Notfallaufnahme des nahe gelegenen Hospitals. Es folgte eine Untersuchung und der Fuss wurde geröntgt. Gespannt warteten wir auf das Resultat. Die Ärztin kam und überbrachte die Nachricht, dass der Fuss nicht gebrochen ist. Es handelt sich um eine starke Verstauchung. Es gab Schmerzmittel, einen Verband und Stöcke. Als wir fragten, wie das mit der Abrechnung funktioniert erklärte die Krankenschwester, dass in Schottland Notfälle gratis sind. Hoppla - gratis! Damit haben wir nicht gerechnet. Fränzi wurde aus dem Spital, mit Stöcken, entlassen und wir suchten die nächste Apotheke auf. Wir deckten uns mit dem Nötigsten ein und trafen anschliessend unsere Gruppe, welche zwischenzeitlich mit dem Taxi beim Bahnhof eingetroffen ist.  Auf diesen Schreck, haben wir nun etwas zu trinken verdient. Anschliessend gingen wir zum Nachtessen über und haben einmal mehr sehr gut gespeist. 

Mit den Taxis fuhren wir wieder zurück zum Hotel und genehmigten uns einen Schlummertrunk und ließen den Tag nochmals Revue passieren. Wir sind alle froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Wir warten jetzt mal ab, wie es Fränzi morgen geht und schauen dann am Sonntag, wie die Reise für uns weiter geht. Vielen Dank an alle Scottish Highland Riders für die Hilfe und tatkräftige Unterstützung. Ihr seid einfach die Besten, machten wir doch alle gerne.  Hier noch eine kleine Anekdote: während wir gemütlich in der Hotel Lounge sitzen stürmt plötzlich und ganz aufgeregt Yasemin zu uns. Es sei ein älterer Herr, Sturzbetrunken die Treppe runter gefallen. Er blutet  im Gesicht und lasse sich nicht helfen. Felix und ich eilten rasch zum Verunglückten und trafen ihn auf dem Boden liegend vor. Jan hatte einen über den Durst getrunken. Wir halfen ihm und schliesslich kam seine Frau auch dazu. Zusammen mit ihr führten wir das Häuflein Elend in sein Zimmer. Kaum sass er auf dem Bett, lag er auch schon auf dem Rücken...in diesem Sinne wünsche ich Fränzi und Jan gute Besserung. 

Nach ca. 120 km geht einmal mehr ein ereignisreicher, zum Glück glimpflich verlaufener, Tag zu Ende.



 15. Tag: Samstag, 25.06.2015

 Guten Morgen allerseits. Heute herrschte in Fort Williams, der nässesten Stadt Schottlands, schönstes Wetter. Dies trifft sich gut, denn wir fahren heute mit dem Jacobite Express (Harry Potter Zug) von Fort Williams nach Mallaig. Wir freuen uns riesig. Pünktlich um 10.15 Uhr ist Abfahrt. Wir sind gespannt wie es Fränzi's Fuss geht. Sie humpelt nämlich seit gestern an Krücken herum. Es ist auf jeden Fall nicht schlimmer geworden. Im Moment hilft nur das Motto "Schmieren und Salben hilft meistens und natürlich fleissig Schmerztabletten ein nehmen".  Wir fahren um 09.15 Uhr mit d 2 Taxis zum Bahnhof. Da der Zug schon bereit steht, wollen wir natürlich die ganze Kombination besichtigen und spazieren dem Bahnsteig entlang bis zur der imposanten  Dampflokomotive, welche schon schnaubend und dampfend auf die Abfahrt wartet. 

Eine herrliche Zugskombination und es muss wunderschön gewesen sein, als vor langer, langer Zeit nur solche Lokomotiven und Wagen auf den Schienen verkehrten. Es naht die Abfahrtszeit. Da wir als Gruppe nicht alle zusammen in einem Zugsabteil Platz haben werden, teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Der spannende Moment naht und pünktlich um 10.15 Uhr fährt der Zug ab. Langsam setzt er sich in Bewegung und wir fahren los in Richtung Mallaig. Schon bald sind wir in voller Fahrt und wir schlängeln uns nostalgisch durch wiederum eine traumhafte Natur, die durch viele Seen, Wälder, Berge und Dörfer geprägt ist. Die Lokomotive muss an einigen Stellen richtig arbeiten und dies wirkt sich auf die Bildung des Dampfes und Rauches aus. Zwischenzeitlich ist sogar das Wageninnere so dicht mit Rauch versehen, dass wir uns fast kaum noch sehen und die Luft ist alles andere als erfrischend. Es ist wahrlich ein geniales Abenteuer. Bald fahren wir über das berühmte Viadukt von Glenfinnan, am Ufer des Loch Shiel. Diese Brücke wurde durch den Harry Potter Film weltberühmt. Nach einem kurzen Zwischenhalt unterwegs kommen wir schliesslich um 12.35 Uhr im malerischen Küstenörtchen Mallaig an. Es ist ein kleines altes Fischerdorf sehr idyllisch in einer Meeresbucht gelegen. Wir machen uns auf um in einem Restaurant etwas zu trinken und um eine kleine Zwischenverpflegung einzunehmen. Die restliche Zeit verbringen wir mit shoppen, spazieren und fotografieren im Ort:-). Wie im Fluge verging die Zeit und bald mussten wir zurück zu den Geleisen. Pünktlich um 14.10 Uhr verliess der Jacobite Express den Bahnhof und wir fuhren wieder zurück nach Fort William. Wiederum erlebten wir eine schöne Fahrt und genossen diese sehr. 

 

Zurück in Fort William war es an der Zeit wieder in einen Pub zu gehen. Auch wollten wir ursprünglich im Örtchen bleiben, um später das Nachtessen dort einzunehmen. Wir hatten zwei Adressen und Silvan versuchte mit seinem Charm, für uns einen Tisch zu reservieren. Alles besetzt, war die Rückmeldung. Wir entschieden uns, zurück zum Hotel zu Fahren und dort unser Abendessen gemütlich miteinander einzunehmen. Fränzi humpelte den ganzen Tag mit den Krücken mit uns mit. So war es schliesslich an der Zeit, die Stöcke wieder zurück in den Spital zu bringen. Richi erledigte dies und anschliessend fuhren wir alle wieder mit den Taxis nach Hause. Wir hoffen jetzt, dass Fränzi morgen in den Stiefel kommt und wieder fahrtauglich ist. Sie meint, dass es gehen wird und wir hoffen jetzt mal das Beste.  Es blieb ein bisschen Zeit, um sich frisch zu machen. Danach folgte das Abendessen. Es fällt auf, dass wir es immer lustiger haben zusammen und dass wir mittlerweile eine eingeschworene Bande geworden sind. Dies mach so so einfach riesig Spass. Wir ziehen alle am gleichen Strick, können miteinander lachen, Witze machen und wir geniessen offensichtlich die Zeit hier in Schottland sehr. 

Kleine Anekdote des heutigen Tages am Rande: während Karo und Doris draussen waren und eine Zigarette rauchten, bemerkte Karo ein kleines Vögelchen, welches unterhalb der Dachrinne rückwärts aus einem Loch kroch. Sofort erkannte Karo, dass der Spatz runterfallen wird. Er war offensichtlich noch zu klein um zu fliegen. Dann passierte es, er fiel  runter und Karo konnte das kleine "Flugobjekt" gerade noch auffangen. Sie legte den Spatz auf den Boden, denn es war zu hoch, um ihn zurück ins Nest zu legen. Kurz darauf stellte Thommy persönlich fest, dass der kleine Kerl alle zwei Beine von sich gestreckt hatte und nicht mehr lebte. Schade um das kleine Vögelchen...........

Die Motorräder ruhten somit heute. Morgen geht es weiter nach Oban. Ca. eine Stunde reine Fahrzeit wartet auf uns. 

Überraschung..........folgt am nächsten Tag. 

Good Night!!



 16. Tag: Sonntag, 26.06.2016

Guten Morgen, am dritten Sonntag unserer gemeinsamen Reise. Heute ist es grau und trocken in Ford Williams. Wir geniessen ab 09.00 Uhr ein schottisches Sonntagsfrühstück und machen uns danach gemütlich auf um unsere sieben Sachen ein zu packen. Um halb elf verlassen wir vorsichtig den abschüssigen Parkplatz und setzen unsere Reise Richtung Oban fort. Bald schon tankten wir unsere Bikes auf und nur ein paar Minuten später halten wir schon wieder an, was ist denn los? Haben wir uns verfahren? Oder schon Kaffeedurst? Nein, beim Parken treffen wir auf eine nette Dame die uns erwartet, das ist ja Rita!!! Ja, es ist noch jemand aus dem Basel Chapter in Schottland unterwegs. Ab geht es in ein wunderschönes altes Hotel, für einen Tea and Coffee. Rita ist mit Astrid und Bertram in gegengesetzter Richtung unterwegs und hat heimlich mit Karo dieses Treffen arrangiert. Es gab viel zu erzählen und draussen wechselte das Wetter in feinen Regen um. So entschloss sich der grosse Teil die Regenkombis an zu ziehen. Gestärkt fuhren wir die letzten 50 Kilometer bis Oban. Der Empfang im Hotel war etwas unterkühlt - also vor zwei Uhr können wir unsere Zimmer nicht beziehen, was ja keine Sache ist, aber das Gepäck hat in der Lobby keinen Platz. Das muss im Regen warten. So gehen wir aufgeteilt einen Kaffee trinken oder bewachen die abgeladenen Taschen vor dem Hotel. Nach dem Einchecken, geht eine Gruppe den Ort erkunden und reserviert einen Termin in der Oban Distillerie für Morgen um 10.30 Uhr. Leider sind die Robbenboote schon ausgebucht oder fahren erst morgen wieder. Nach einer kurzen Degustation kehrt auch dieser Spähtrupp ins Hotel zum Duschen zurück. Erfrischt und hungrig teilen wir uns in Fischesser und Steakesser  ein und beruhigen in zwei guten Restaurants unsere Mägen. Nach einem Gaudi haften Stadtrundgang beschlossen wir diesen Tag mit einem gemütlichen Schlummertrunk in der Hotelbar ab. Morgen geht es nach der Distillery Besichtigung in Richtung meiner Insel Arran.

Gefahrene Tageskilometer ca. 80 Kilometer


 17. Tag: Montag, 27.06.2016

Geweckt wurden wir heute von der Sonne. Kurz gesagt, es war heute ein sehr wechselhaftes Wetter. Von Regen bis Wind wie auch Sonnenschein wir hatten einfach alles. 

Heute Stand als Erstes der Besuch der Oban Distillery auf dem Programm. Genau um 10.15 Uhr versammelten wir uns in der Rezeption des Hotels. Anschliessend begaben wir uns zur Distillery, welche sich nur ein Steinwurf vom Hotel entfernt befindet. Unsere Führung startete um 10.35 Uhr und wurde im richtigen schottischem Dialekt vorgetragen. Mit viel Theorie und wenig zum Besichtigen. Da wir fast alles verstanden, war es auch sehr interessant für uns!!! Wir kamen schliesslich in einen grösseren Raum / Lagerhalle und dort gab es die Möglichkeit einen seltenen Whisky, direkt aus dem Fass gezapft, zu degoutieren. Es gab jedoch jedem nur ein kleines Tröpfchen. Mit einem speziellen Stab wurde Whisky in ein Gefäss umgeschüttet. Während diesem Moment verschüttete der Vorführer ein kleines Tröpfchen auf das Fass. Wir konnten amüsiert beobachten, wie eben dieses Tröpfchen wieder zurück ins Fass gewischt wurde!! Es stimmt halt doch -  das mit den geizigen Schotten! Eine freundliche Geste war am Schluss das geschenkte Whisky Glas mit einer Portion "Degustation", zum Mitnehmen. Wir durften natürlich nicht degoutieren, da unsere Weiterreise noch vor uns stand. Heute geht es nämlich weiter auf die Insel Arran. 


 Um 11.40 Uhr verliessen wir den Ort Oban und fuhren auf nassen Strassen, jedoch ohne die Begleiterscheinung Regen zum Fährsteg Claonaig. Eine Single Track Road führte uns so ziemlich an den "A....." der Welt und siehe da, wie aus dem Nichts, befanden wir uns an der Anlegestelle der Fähre. Bis dorthin waren wir trocken unterwegs. Aber genau auf den letzten Kilometer fing es an zu regnen. Kaum als wir bei der Anlegestelle der Fähre die Motorräder parkiert hatten, fing es an zu giessen wie aus Kübeln. Wir fanden in einem kleinen Wartehäuschen Schutz vor dem Gewitter. Nach zehn Minuten, konnten wir uns schon wieder in der Sonne wärmen.  Schlussendlich kam die Fähre und alle wartenden Fahrzeuge fanden exakt Platz auf der dieser. Das Verladen verlief problemlos. Bei schönstem Wetter genossen wir die Überfahrt nach Arran. 

Kaum sind wir mit unseren Motorrädern von der Fähre abgefahren, mussten wir auch schon wieder anhalten. Wir trafen im Lochranza Hotel ein. Bevor wir richtig abgeladen hatten, kam der nächste Regen. Auch dieser war jedoch schnell wieder Geschichte. Das Hotel ist klein aber fein und liegt direkt am Meer. Sehr idyllisch. 


Hier warteten wir mit einer flüssigen Stärkung auf René. Einem Kollegen aus der Schweiz von Karo und Thommy. Um 18.30 Uhr traf er ein, wir begrüssten uns und verbrachten bei gutem Essen  einen gemütlichen Abend zusammen. Wir stellten bald fest, dass es sich bei René um einen absoluten Whisky Liebhaber und Kenner handelt. Er führt nämlich in der Schweiz genauer gesagt in Frick ein eigenes Whisky Geschäft.  Wir freuen uns alle schon sehr auf morgen, da wir nämlich mit René die The Arran Malt Whisky Distillery besichtigen dürfen. Angeblich soll es weitere Überraschungen geben, auf welche wir jetzt schon sehr gespannt sind.  Noch zu erwähnen ist, dass Doris und Chris mittlerweile beide stark erkältet und leicht Grippig sind. Der Whisky scheint leider hier nicht hundertprozentig zu wirken. Wir hoffen, dass es beiden morgen wieder besser gehen wird und die beiden morgen nicht das Bett hüten müssen. 

 18. Tag: Dienstag, 28.06.2016

Voilà, da sind wir wieder. Beim Wetter. ......im Westen nichts Neues! Ganz früh hat es noch geregnet. Während dem Frühstück hat es schliesslich aufgehört. Gerade rechtzeitig, denn wir haben ja heute noch einen wichtigen Termin. 

Beim Frühstück mussten wir leider zur Kenntnis nehmen, dass es Doris immer noch nicht besser geht. Sie wird den Morgen nochmals im Hotel verbringen und ein heisses Bad nehmen. Hoffen wir, dass es gegen Mittag besser um die Gesundheit von Doris steht.  Heute besuchen wir die Distillery von The Arran Malt Whisky. Um 10.15 Uhr ist Treffpunkt für die Gruppe zum Abmarschieren. Es wartet ein Kilometer Fussmarsch, vom Hotel bis zur Distillery, auf die Marschierer. Thommy und ich dürfen mit den Harleys hinfahren, da diese als Zierde für den Fototermin, vor der Distillery, herhalten müssen. Fränzi darf mit René in seinem Auto hinfahren, da sie immer noch leicht am Humpeln ist.  

Die Distillery ist schon von weitem ein herrlicher Anblick. Eine super schöne Anlage, mitten im Grünen und im Hintergrund erheben sich von Meereshöhe aus prächtige, bis zur Spitze hin grüne Berge. Wunderschön, ruhig und idyllisch ist Sie gelegen. Von Fränzi und René werden Thommy und ich schon herzlich vor dem Eingang der Distillery empfangen. Da die Fussgängergruppe noch eine Weile unterwegs sein wird, genehmigen wir uns in der Zwischenzeit schon einmal einen feinen Kaffee. Bald darauf kommt der Fusstrupp an und stärkt sich ebenfalls mit Kaffee und Kuchen. Während dieser Zeit handelt René eine vergünstigte Sonderführung für uns aus. Um 12.30 Uhr wird Jim diese mit uns starten. Die Wartezeit wird mit dem Fototermin verkürzt. Der Distillery Direktor James und zwei charmante Bürodamen Faye & Nadine lassen sich mit uns ablichten. 



Endlich geht es pünktlich um 12.30 Uhr mit der Führung los. Der sympathische Jim begrüsst uns herzlich und führt uns sogleich in einen super urchigen Raum. .....und schon haben wir einen 14 jährigen The Arran Malt Whisky in der Hand. Dieser schmeckt vorzüglich. Die Führung beginnt mit einem Film und anschliessend dürfen wir die ganze Anlage besichtigen. Jim erzählt und erklärt in einem einigermassen für alle verständlichen Englisch und René übersetzt und ergänzt kompetent die Ausführungen. Das Teamteaching funktioniert hier bestens. Die Führung, welche wir übrigens mit unseren Fragen riesig überzogen haben, endet im Shop. Zum Abschluss bekommen wir alle ein Gläschen Arran Gold (Likör). Anschliessend blieb genug Zeit zum Shoppen. Fast alle deckten sich mit Whisky und weiteren Artikeln ein. Silvan wurde mit einer Flasche The Arran Malt Whisky beschenkt. Dies ist unser Dank für die ständigen sprachlichen Übersetzungen und organisatorischen Angelegenheiten, welche er während der Reise für uns erledigt hat. Danke Silvan, dies war für uns alle von unschätzbarem Wert. Schliesslich war es soweit und wir marschierten wieder zurück zum Hotel. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Einige von uns zogen es vor im Hotel zu bleiben. Yasmine und Felix rauschten mit Ihrem Bike über die halbe Insel. Fränzi und ich fuhren mit dem Bus nach Brodick. Wieder zurück wurde es auch schon bald wieder Zeit zum Nachtessen. Dieses nehmen wir erneut im Hotel ein, da es weit und breit kein anderes Restaurant gibt auch René gesellt sich zu uns. Es wurde einmal mehr ein gemütlicher und lustiger Abend und die Witze rollten nur so von Silvans Zunge. ...!

Morgen verlassen wir Arran und werden unseren letzten Tag in Schottland in Angriff nehmen.... es geht leider wieder langsam in Richtung Heimat.....



19. Tag: Mittwoch, 29.06.2016

Letzter Tag auf der Insel Arran. In Kürze werden wir diese wunderschöne Insel verlassen. Uns brennt das Herz, denn wir wissen, dass es unvermeidbar ist und wir langsam wieder in Richtung Heimat zurückfahren werden. Heute ist unser letzter Tag in Schottland und wir reisen zum nächsten Zwischenhalt. Unser Tagesziel heisst Dumfries. 

Das Wetter bietet nichts Neues. Es ist jedoch vorerst einmal trocken. Nach einem reichlichen Frühstück beladen wir die Bikes. Wir treffen uns noch einmal vor dem Hotel Lochranza, um uns von René zu verabschieden. Anschliessend fahren wir ab in Richtung Brodick. Wir müssen pünktlich dort sein, damit wir die Fähre nicht verpassen. Nochmals fahren wir durch die wunderschöne Landschaft der Insel und erreichen Brodick nach ca. 35 Minuten. Da es im Ort eine Tankstelle (ein bisschen eine komplizierte) hat, nützen wir die Gelegenheit und betanken unsere Motorräder. Kurz darauf sind wir auf der Fähre, legen ab und erreichen nach einer Stunde Fahrzeit Ardrossan. Nachdem wir die Fähre verlassen haben treffen wir uns kurz, um zu besprechen ob wir die schöne aber etwas längere Route entlang der Küste nach Portwick nehmen wollen oder ob wir den direkten Weg unter die Räder nehmen. Da es nicht gerade super Wetter ist, bereits windet und es nach Regen ausschaut, entscheiden wir uns den direkten Weg zu nehmen. Dies war eine gute Entscheidung. Nach wenigen Kilometern begann es erstmals so richtig heftig und länger als die Dauer eines Gewitters, während der Fahrt, zu regnen. Wir hielten an und fast alle, ausser Thommy (dieser weigert sich weiterhin vehement den Regenschutz zu montieren) ziehen wir uns wetterfest an. Die Fahrt geht weiter bis wir nach ca. 37 Meilen einen Halt in einem kleinen Café machen. Wir wärmen uns auf, essen und trinken eine Kleinigkeit und fahren anschliessend bei Sonnenschein wieder weiter. Während der Fahrt nach Dumfries  blieb es trocken. Einmal mehr fuhren wir durch sanft hügelige und einer sehr bewaldeten Landschaft und entlang von weiten Feldern mit grasenden "Haggis". 

Um ca. 15.45 Uhr kamen wir in Dumfries an und bezogen im Hotel Holliday Inn unsere Zimmer. 

 

Nach längerem Fussmarsch erreichten wir das Stadtzentrum und erkundigten uns bei einem Passanten, wo man denn im Städtchen gut essen kann. Wir kehrten schliesslich im Restaurant Hugo ein und einmal mehr erhielten wir ein super Nachtessen. Leider gab es kein Haggis. Als krönender Abschluss, wäre dies heute nochmals auf dem persönlichen Speiseplan gewesen. Es ist wie es ist, der Bauch ist voll und es war fein. Zufrieden begaben wir uns wieder auf den Heimweg. In der Hotellounge verbrachten wir den letzten Teil des Tages und wir lachten und unterhielten uns mit den verschiedensten Themen. Morgen müssen wir weiter nach Newcastle um rechtzeitig auf der grossen Fähre zu sein. Unterwegs wollen wir noch den Hadrianswall besuchen. Da es im Hotel kein Frühstück (nur gegen einen Aufpreis) gibt, entscheiden wir, dass wir uns um 08.30 Uhr in der Lobby treffen, einen Kaffee trinken, auschecken und baldmöglichst abfahren, um unterwegs das Frühstück irgendwo wenn es geht noch auf schottischem Boden einzunehmen. Ich muss ehrlich sagen, ich freue mich nicht so sehr auf morgen, denn das Thema Heimfahrt und somit das Ende unserer schönen Reise wird immer omnipräsenter. Seufz.......seufz...aber es ist wie es ist, da müssen wir jetzt durch. Übrigens Thommy und Richi führen morgen unsere Gruppe letztmals als Road Captains an. Ab Newcastle wir Marco den Lead für die Heimreise übernehmen. 

Heute gefahrene Tageskilometer: ca. 120 km


 20. Tag: Donnerstag, 30.06.2016

Heute gab es mal kein Frühstück. Wir trafen uns lediglich für einen Café in der Hotelbar. Der Plan ist, dass wir nach ca. einer Stunde Fahrzeit eine Pause einlegen werden. Bei trockenem Wetter fahren wir von Dumfries los. Ziemlich schnell sind wir wieder in prächtiger Natur unterwegs. Vorbei an grasenden Schafen, Kühen und Pferden, legen wir nach ca. 45 Minuten Fahrzeit einen Halt ein. Eigentlich möchten wir in einen Pub. Aber dieser ist noch geschlossen. So gehen wir in ein Outlet Café, auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Wir stärken uns mit Kaffee, Kuchen, Sandwiches und anderen Leckereien.  Da wir zeitlich gut unterwegs sind, liegt es noch drin, dass wir den Hadrians Wall besichtigen gehen. Dieser liegt direkt auf dem Weg nach Newcastle. Wir fahren los und nach ca. 35 Meilen, treffen wir im Touristenort ein. Ein freundlicher Herr begrüsst uns direkt beim Eingang, erklärt uns die Anlage und nimmt auch unsere Helme in seine Obhut. Diese werden kurzerhand in einem Velounterstand versorgt. Er persönlich werde ein Auge darauf haben. Sehr lieb von ihm. 

Nach ca. 15 Minuten Fussmarsch den Berg hinauf, sehen wir die Ruinen der Hadrians Festung und einen grossen Teil der Mauer. Wir knipsen einmal mehr drauflos und unsere Kameras fangen tolle Bilder ein. Von hier oben hat man eine wunderbare Aus- und Weitsicht, ja die Römer wussten schon wie! Eine knappe Stunde danach, es reichte sogar für ein "Schnickers", dann fuhren wir weiter Richtung Fähre. Auch diese letzte Etappe in England zeigte sich von der besten Seite, Strassen wie auf der Achterbahn und Natur soweit das Auge reicht! Bei Newcastle fahren wir auf der Schnellstrasse zum Fährhafen, mit einer kleinen Schlaufe finden wir das Eincheckhäuschen. Jetzt heisst es warten, denn jeder einzelne muss sich mit Pass/ID und Bike Nummer identifizieren. Und dann wieder warten. Endlich geht es etappenweise ins Schiffsinnere. Silvan und Doris müssen noch warten und werden dann zwischen zwei Lastwagen platziert, jede Lücke wird gefüllt! Nun aber schnell in die Kabinen und dann aufs oberste Deck in die Skybar. Dort wollen wir auf die Abfahrt warten. Der Hunger wird aber grösser und wir können keinen Tisch beim Italiener reservieren. Also heisst es bald Abmarsch Richtung Essen. Vier bleiben noch kurz an der frischen Luft und kommen darum in den Genuss eines Spontankonzerts einer Pipe Band. Zu den Klängen von "The Highland Cathedral" legen wir ab Richtung Amsterdam. Das war extrem!!! Den Abend lassen wir in den verschiedenen Bars auf dem Schiff ausklingen. Goodbye Schottland, goodbye UK, wir kommen wieder, das ist sicher! 

Heute sind wir ca. 160 km gefahren.


 21. Tag: Freitag, 01.07.2016

Guten Morgen auf dem Meer, heute herrscht starker Seegang. Einige haben mehr oder weniger damit zu kämpfen, doch tapfer treffen wir uns bei der Kaffeebar und essen unser Frühstück. Dann heißt es schon bald, das Gepäck holen und auf zu den Harleys im Rumpf dieses Riesenschiffes. Die Fähre legt pünktlich um 09.30 Uhr in Amsterdam an und wir sind bereit, doch da gibt es wie beim Ausschiffen einen ausgeklügelten Plan, um jedes Fahrzeug ab dem Schiff zu lotsen. Das heißt für uns fast eine Stunde warten. Endlich können wir unsere Verladerampe verlassen und treffen uns vor der Fähre wieder. Jetzt haben wir aber Kaffeedurst und einen kleinen Hunger, also nichts wie los in das erste Hafenkaffee. Die Umgebung riecht etwas streng nach Fisch, der Rest geht. Jetzt noch voll tanken und ab geht die Fahrt unter der Reiseleitung von Marco. Er führt uns aus dem Hafenviertel direkt auf die Autobahn, irgendwie quer durch Holland. Mit einigen Pausen kommen wir gegen Abend in Bastogne, Belgien an. Wir beziehen unsere Motel Zimmer und suchen in dem belgischen Städtchen eine Bar, um unseren Reisedurst zu löschen. Für halb Acht hat uns Bea (wir danken ihr nochmals herzlich) im Restaurant LEO einen Tisch reserviert, wo wir uns nochmals kulinarisch verwöhnen lassen. Es kommt uns komisch vor auf französisch zu bestellen, ist doch das englische jetzt langsam geläufig geworden. Nun freuen sich alle auf eine ausgedehnte Dusche und ein herrlich großes Bett. In diesem Sinne gute Nacht und morgen geht es weiter in Richtung Schweiz.

 

Strecke heute: ca. 360 km....zum Teil mit gefährlichem Verkehr und einem live gesehenen Unfall auf einer Autobahnraststätte. Ein betrunkener Autofahrer kollidierte bei der Einfahrt in die Raststätte mit Signaltafeln und blieb schliesslich in einem Eisenpfosten stecken. Die Motorhaube war total zertrümmert, die Windschutzscheibe zersplittert - kurz das Auto war abbruchreif. Der Lenker blieb zum Glück unverletzt. Im Fahrzeuginnern, auf dem Boden liegend befanden sich mindestens  vier bis fünf leere Bierbüchsen. Der Fahrer gab mir gegenüber an, dass er betrunken sei. Wir überliessen ihn dem Schicksal und der Polizei. 


22. Tag: Samstag, 02.07.2016

Heute ist unser letzter gemeinsamer Reisetag. Es geht nun definitiv nach Hause. Wettermässig ist es kalt, grau, dunkel jedoch immerhin trocken. Eigentlich nichts Neues, denn in den letzten Wochen, haben wir uns langsam an dieses Wetter gewöhnt. Unser Hotel war super. Tolle geräumige und saubere Zimmer, direkt in eine Tankstelle integriert und es mangelte uns auch beim Frühstück an Nichts. Um 09.30 Uhr trafen wir uns bei den Motorrädern, betankten und beluden diese und kurz darauf machten wir uns auf den Nachhauseweg. 

 

Marco übernahm nochmals die Führung.  Bezüglich der Fahrt gibt es nicht viel zu berichten. Wir spulten monotone Autobahnkilometer ab, machten Pausen in Autobahn Raststätten  und fuhren anschliessend wieder routiniert unsere Meilen weiter ab. Mehrheitlich blieb es trocken. Nur einmal regnete es ein bisschen kräftiger. Zum Glück hörte es bald wieder auf und es blieb den Rest des Weges trocken. Wir fuhren durch Belgien, Luxemburg und von hier aus ging es durch Frankreich weiter in Richtung Schweiz. Bald kamen die Hinweistafeln Strasbourg, Mulhouse, Colmar, Basel und schwupps, überquerten wir die Grenze. Während diesem Moment überkam mich ein Glücksgefühl. Ich war so froh und stolz, dass wir alle gesund und vollständig wieder in unserer Heimat angekommen sind. Autobahn fahren ist trotz allem sehr anstrengend und nicht ungefährlich. Aber, wir haben es geschafft. Wir steuern direkt das letzte Etappen Ziel an. Mittlerweilen sind wir durstig und hungrig und wir fahren direkt in das Restaurant Auhafen. Schön, dass nochmals alle mitgekommen sind und dass wir ein letztes Mal zusammen das Nachtessen einnehmen können. 

Wir werden vor dem Restaurant Auhafen von Bea und Claudia freudig erwartet. Unsere Daheimgebliebenen freuen sich riesig, dass sie endlich Ihre Männer unversehrt wieder begrüssen und in die Arme nehmen können. Wir sind alle glücklich und stolz, dass wir das Schottland Abenteuer erfolgreich durchgezogen haben. Ich würde hier mal sagen. Mission geglückt, alle haben zu diesem erfolgreichen Gelingen ihren Beitrag geleistet und wir haben zu jeder Zeit am gleichen Strick gezogen. Nach einem kurzen Apéro nehmen wir das feine Nachtessen ein und wir fangen bereits an, von unseren Reiseabenteuern zu schwärmen und zu berichten.

Die Zeit vergeht einmal mehr wie im Fluge und es kommt der Zeitpunkt wo wir uns verabschieden. Wir herzen und drücken uns und wir sind alle dankbar für die gemeinsam erlebte, tolle Zeit in unserem Schottland.  Hier endet nun das Reisetagebuch. Ich habe dies sehr gerne gemacht und es war sehr spannend, am Abend den Tag mit ein paar Zeilen Revue passieren zu lassen. Leute Ihr seid die Besten. An dieser Stelle würde ich mal sagen: "Fortsetzung folg......"

Slantie Math!!